KIKERIKI.

Welche Grundschule hat auf dem eigenen Pausenhof schon einen Hühnerstall? Wir! Und so erkunden wir im Sachunterricht immer wieder neu das Leben und Verhalten der Tiere – und nutzen die Eier für unsere Pfannkuchentage.   

Schöner lernen – mit Hühnern.

Für die Schüler der Katholischen Schule Blankenese führt der erste Weg morgens zumeist nicht mehr gleich ins Klassenzimmer – sondern erst einmal zum Hühnerstall. Denn seit einigen Wochen werden die Grundschüler mit fröhlichem Gackern auf dem Pausenhof begrüßt. Dort hat Schulleiterin Eike Eichmann ein großes Gehege mit viel Auslauf aufstellen lassen, so dass die Jungen und Mädchen schon in der Frühe beobachten und die neuen Mitbewohner füttern können. Stück für Stück sind die braunen Hühner inzwischen nicht nur liebgewonnener Teil der Schulgemeinschaft geworden – sondern auch Teil des Unterrichts. „Ich wollte etwas machen, was den Kindern die Tier- und Pflanzenwelt näherbringt – und so sind wir auf die Hühner gekommen“, erklärt Eike Eichmann.

Monatelang habe sie das Thema durchdacht und den Einzug der neuen Mitbewohner mit ihrem Team geplant. „Eigentlich ist alles perfekt gelaufen“, freut sich Eichmann über das rege Interesse der Kinder und auch Eltern. Ein Lichtsensor sorgt dafür, dass in der Dunkelheit die Tür zum Hühnerstall geschlossen wird, um nächtliche Gefahren abzuwehren. Für alles weitere hat sich der Hausmeister der Schule bereiterklärt – selbst ein großer Hühner-Fan. „Unser Hausmeister hat selbst lange Hühner gehabt und freut sich sehr über die Tiere. Und was noch viel besser ist: Er kennt sich richtig aus“, so Eike Eichmann. Aber auch das Kollegium lernt mehr und mehr über die neuen Pausenhofbewohnerinnen. „Wir haben die Tiergruppe bereits um zwei weitere Hühner erweitert“, sagt Eichmann – um mehr Eier zu produzieren. Und so werden inzwischen regelmäßig Eierrezepte mit den Grundschulkindern ausprobiert. Und Eike Eichmann hat noch ein anderes Ziel vor Augen: „Wir wollen hier eigene Hühner ausbrüten. Die Kinder sollen den Kreislauf erleben und sehen, wie ein neues Huhn auf die Welt kommt.“
Der pädagogische Ansatz ist der Schulleiterin besonders wichtig. „Das Hühnerprojekt zieht sich inzwischen durch alle Fächer ziehen.“ In Mathe können die Schüler beispielsweise berechnen, wie viel Futter die Tiere brauchen und im Sachunterricht geht es um das Leben des Huhns.

„Die morgendliche Begrüßung der Hühner durch die Kinder ist ein so wunderbares Ritual“, erzählt Eichmann, „und so übernehmen die Kinder automatisch auch ein Stück Verantwortung. Und lernen, was man alles braucht, um sich als Lebewesen wohlzufühlen.“ 

Dass diese Möglichkeiten nicht die Regel sind, ist Eike Eichmann bewusst. „Wir sind mit gerade einmal neun Klassen eine kleine Schule“, sagt sie. Es herrsche ein Bullerbü-Gefühl auf dem Gelände. Schöner lernen – mit Hühnern.